Fortsetzung von 09. Iran
Willkommen in Aserbaidschan -----GRENZERFAHRUNG----(Iran Ausreise siehe im Block Iran)
12.04.19 127.874 km Tag 263 Heute Grenzübertritt nach Aserbaidschan aus dem Iran
(Teil 1 des Tages im Iran Block)
Wir waren die Einzigen, außer LKWs. Wir fuhren sehr langsam in den Grenzbereich. Hier standen jetzt nur noch vereinzelt LKWs, aber sie standen, bewegten sich nicht. Wir wurden von vorbei laufenden Soldaten immer weiter gewunken. Irgendwann erkannten wir dann, dass die PKWs ganz hinten auf der rechten Seite abgefertigt werden. Jetzt ging es richtig los. Wir stiegen aus und gingen ganz hinten rechts in eine Gebäude, wo eine sehr gut aussehende junge Beamtin in Uniform und ein weiterer junger Beamter, beide sehr geschniegelt, saßen und uns erstmal 10 min warten ließen. Sie spielte mit dem Handy rum und er aß. Wir standen jetzt etwas planlos dort herum. Dann kam ein weiterer Beamter, der wie ein Soldat aussah, verlangte nach den Pässen und dem eVisa. Hämmerte unsere Daten in den Computer, wir mussten uns vor eine Kamera stellen, wurden abgelichtet und danach nahm er den Ausweis nochmals in die Hand und schaut uns eine Minute in die Augen, vergleich den Auswies mit unserem Gesicht, das dauerte wirklich pro Person eine Minute. Was mit extrem strengen Blick begann, endete aber am Schluss mit einem Grinsen im Gesicht – beiderseits. Aber es war echt irgendwie komisch.
Jetzt hatten wir schon mal einen Einreisestempel im Ausweis und jetzt begann die junge Dame, das Auto aufzunehmen. Hier war das Carnet sehr hilfreich, weil sie mit unserem Fahrzeugschein überhaupt nicht zurecht kam. Nach weiteren 20 min, die das dauerte, bekamen wir einen Bon, und mussten jetzt zur Bank. ca. 100m wieder zurück, dort wo die LKWs standen. Da sie uns nur wage die Richtung gezeigt hat, hielt Thomas immer den Bon nach oben und wir wurden immer weiter geleitet von den vorbei laufenden Beamten. Eine unscheinbare Tür und wir waren in der Bank, in der es auch die Autoversicherung gibt, wenn man sie denn braucht. Bei uns ist Aserbaidschan über die grüne Versicherungskarte mitversichert, und somit durften wir an die Kasse und 21$ (in US Dollar bezahlt) für die Einfuhr des Autos bezahlen (vielleicht war das auch die Straßensteuer, wir können es z.Zt. Immer noch nicht zuordnen).
Jetzt gingen wir wieder zurück zu der jungen Beamtin, die mittlerweile auch ein bisschen auftaute, Deutsche sind hier gerne gesehen. Dabei fiel Thomas auf, dass hier ein paar Autos aus Europa und Russland schon länger stehen, u.a. eins aus Frankreich. Was ein blaues französisches Europazeichen hatte, aber die Nummer selber hatte nichts mit Frankreich zu tun. Wie wir nachher raus bekamen, waren das gestohlene Fahrzeuge, die hier sicher gestellt worden waren. Wieder im Gebäude zurück, gaben wir den Bon ab und sollten im Auto warten. Dann sollten wir Bekanntschaft mit dem jungen, geschniegelten Herren machen. Wir sollten in die Halle fahren zur Inspektion. Thomas signalisierte dem Beamten, dass wir einen Hund im Auto haben und zeigte auf den Drogenspürhund, worauf der Drogenspürhund weg geführt wurde und ich mit Jerry aus dem Auto und auf eine Wiese konnte. Thomas öffnete alle Türen und stellte sich vor das Auto. Jetzt ging es los. Es kamen noch zwei weitere Beamte hinzu und man begann das Auto sehr sehr sehr gewissenhaft zu inspizieren. Wobei diese Inspektion immer wieder dadurch unterbrochen wurde, dass man Dinge fand, die sie sehr begeisterten, wie z.B. meine kleine USB Leselampe, der Kompressor zum Aufpumpen der Reifen oder das Moskitonetz, dass durch Magnete automatisch schließt. Die losen Gegenstände, wie die Taschen, in denen die Lebensmittel waren wurden auf ein Band gelegt zum Durchleuchten. Alle Schränke, die wir haben, wurden geöffnet und eingehend untersucht. Danach kam der Drogenspürhund. Der sich aber sichtlich schwer tat, da wir ja einen Hund im Auto haben. Diese Prozedur hat ca. 1,5h gedauert. Zwischenzeitlich wurde der Veterinär gerufen. Er sah sich den internationalen Impfpass von Jerry sehr genau an, prüfte alle Impfungen auf Vollständigkeit und wie aktuell sie sind, Sehr eingehend, so dass ich schon dachte, ich habe etwas übersehen und wir haben ein Problem. Den Chip prüfte er nicht und auch den Hund selber sah er sich nicht an. Dann erklärte er den beiden jungen Beamten scheinbar genauestens, was er genau macht, was man beachten muss, es fiel mehrfach das Wort „Problem“und „Virus“, irgendwann drehte er sich zu mir und sagte „ok, you ca go“. Puuuhhhh. Für den Hund hat sich ab diesem Zeitpunkt niemand mehr interessiert. Das Auto wurde auch noch von unten intensiv unter die Lupe genommen. Sage und schreibe insgesamt mehr als 4h für beide Grenzübergänge. Erwähnenswert ist noch, dass alle Medikamente, jedes Päckchen genau geprüft wurden, wir aber Atteste und Erklärungen dazu dabei hatten, in deutsch und englisch, was hier aber keiner lesen kann. Auch die Medikamente wurden geröngt und die Verpackungen geöffnet. Da wir sehr viel dabei haben für die lange Zeit der Reise und für alle Eventualitäten, dauerte das auch ziemlich lange.
Dann kam ein freundliches „Welcome to Aserbaidschan“ und wir waren durch. Dachten wir. An der Schranke wieder Soldaten, die den Bon sehen wollten, dass wir auch wirklich bezahlt haben. Dann ging die Schranke auf. Wir waren durch. HURRA, wir sind in Aserbaidschan, was ja ursprünglich gar nicht unser Plan war, aber es hat sich jetzt so ergeben unterwegs. Thomas hatte schon den Supermarkt gegoogelt und die Koordinaten rausgesucht, warum? Die erste Flasche Wein und Bacardi nach 2 Wochen....bezahlen mit Kreditkarte nicht möglich, also erstmal Geldautomat, was aber problemlos funktionierte.
Billig waren die Flaschen nicht, 200ml Jack Daniels (Bacardi kennt keiner) und eine Flasche Wein, 13€.
Nächster Auftrag war die Simkarte, damit wir wieder mit den Menschen über Google Übersetzer reden können. Mit Händen und Füßen und mehrmaligem Anhalten, Weiterschicken, fanden wir dann einen Handyladen von Azercell und innerhalb von 5min war alles erledigt, 10GB für 6€. Jetzt hatten wir endlich Zeit, die unglaubliche Veränderung wahr zu nehmen. Einerseits fahren hier relativ neue Mercedes und auch andere Marken, aber auch sehr viele uralte Ladas. Die Autos sind nicht mehr nur weiß wie im Iran. Bisher waren die Straßenverhältnisse sehr gut und hier gibt es wieder Regeln im Straßenverkehr. Das Chaotische, jeder macht, was er will ist hier nicht mehr angesagt. Da diese ganze Prozedur im Grunde den ganzen Tag gekostet hat, entschlossen wir uns heute nicht mehr bis Baku zu fahren (300 km), sondern suchten einen Übernachtungsplatz in der Nähe, IOverlander schlug uns einen 30km entfernt liegenden Nationalpark vor. Der entpuppte sich auch als das Highlight. Für 4 Manat/ 2 Euro hatten wir einen der wunderschönsten Plätze überhaupt, standen einsam an einem kleinen Bach, keine weiteren Hunde in der Nähe. Wir setzten uns entspannt vor das Auto. Die Familie, die diesen Platz hier bewirtschaftet, hielt sich abseits. Als sie sich verabschieden wollten, da sie nur tagsüber den Platz mit einem kleinen Cafe betreiben, der wirklich sehr sauber und gepflegt war, fragte Thomas den Parkwärter, auf russisch, ob wir hier ein Feuer machen dürfen. Dieses wurde bejaht und zeigte er uns das Feuerholz, und wir gaben ihm 10 Manat. Das Geld verschwand ganz schnell in seiner Tasche. Und jetzt begann man, uns das Holz zum Auto zu bringen und das Feuer für uns zu entfachen. Man ließ uns alleine, den Rest des abends hatten wir für uns, es sind angenehme Temperaturen, Lagerfeuer vor dem Auto, auf einer sattgrünen Wiese in einem kleinen Waldgebiet. Auch Jerry hat es hier sichtlich gut gefallen. Wir saßen noch sehr lange vor dem Feuer, unser erstes Lagerfeuer nach Mexiko. Und wir genossen unsere Getränke nach 14 Tagen. Niemand störte mehr und wir konnten mal richtig tief und lange schlafen.
Was uns jetzt auch auffällt, das Internet ist wieder offen, es gibt keine Beschränkungen und wir können wieder auf alles zugreifen. Auch ist es wieder angenehmer, weil ich in meine ursprüngliche Kleidung zurück kann, aber ich habe auch viel gelernt dadurch.
das haben im Iran erwartet, aber nicht gesehen, aber hier in Aserbaidschan sieht man Ölpumpen (wie in Texas) in rauen Mengen.
erster Abend in Aserbaidschan vor dem National Park Cay Evi.Unser allererstes Lagerfeuer, seit wir wieder auf Tour sind. Wir saßen noch lange, lange und genossen die Einsamkeit (ich die Freiheit, die ich heute wieder zurück bekommen habe, mich wieder so zu kleiden, wie ich es möchte) und dachten noch viel über unsere Erlebnisse im Iran nach.
Dem IOverlander sei Dank, dass wir 30 km nach Grenzübertritt einen sooo schönen, ruhigen Übernachtungsplatz gefunden haben. Nach dem anstrengenden Grenzübertritt hatten wir uns das auch verdient
die Familie, diesen Platz bewirtschaftet, dann aber abends auch nach Hause fuhr, half uns beim Feuer machen (was zwar nicht nötig wäre, aber es war eine freundschaftliche Geste).
13.04.19 128.029 km Tag 264 Auf nach BAKU
Nach einem wirklich schönen Abend am Lagerfeuer, machten wir uns heute auf Richtung Baku. Schlagartig veränderte sich die Landschaft, sie wurde flach. Rechts und Links war sandige Wüste. Die Straße war total neu und wir fuhren relativ einsam ca. 280 km Richtung Baku. Die Straße war entgegen allen Informationen und Erwartungen richtig gut, aber die Landschaft war sehr eintönig. Die Menschen waren neugierig, aber zurückhaltend. Wenn man signalisierte, kamen sie, aber wenn man es ließ, bleiben sie weg. Sie wirkten sehr höflich, aber auch etwas reserviert. Bis Baku wie gesagt, alles etwas eintönig, aber nicht ärmlich, wie wir erwartet hatten. Als wir nach Baku rein fuhren, hatten wir das Gefühl, wir betreten eine andere Welt, alles modern, alles neu, alles auf einem besseren Standard, als wir es von zu Hause kennen. Es wirkt wie eine westeuropäische Großstadt, man vergisst ganz schnell, wo man eigentlich ist. Die korrupten Polizisten sind bisher auch ausgeblieben. Während unseres gesamten Aufenthaltes in Aserbaidschan gab es nur nette und hilfsbereite Polizisten, nicht so wie im Internet beschrieben, dass die Polizei einen anhält und ein Fehlverhalten unterstellt, um an Bakschisch zu kommen, sondern genau das Gegenteil, hilfsbereit, zuvorkommend, aber auch überall präsent. Wir hatten uns im Vorfeld einen Parkplatz direkt am Meer raus gegoogelt, wo wir für 2 Nächte 4€ bezahlt haben, sehr zentral gelegen und relativ ruhig. Gegen Abend genossen wir die beeindruckende Lightshow der Flame Towers und waren richtig begeistert, dass wir Aserbaidschan auch mit in unsere Reise aufgenommen haben. Das hierfür notwendige EVisum wurde online binnen 3 Stunden genehmigt. Und außer dem Grenzübertritt nach Aserbaidschan, der sehr anstregend war, war alles ok, nur das Land selber ist sehr flach und eintönig.
ja, wir sind wirklich in Baku, war nicht unser Plan.
unser Stellplatz für die nächsten zwei Tage, überwacht, direkt mit Blick auf das Meer für 2,50€ pro Nacht.
Die im Bild 2 zu sehenden Flame Towers machen nachts eine wunderschöne Lightshow
aus dem Auto raus fotografiert: Eindrücke von Baku
die Lightshow der Flame Towers von Baku, absolut faszinierend. Wir haben über eine Stunde vor dem Auto gesessen und der Show zugesehen. Wäre das nicht auch mal was für Frankfurt mit den vielen Hochhäusern?
14.04.19 128.280 km Tag 265 immer noch BAKU
wie wir ja gestern schon geschrieben haben, wenn man nach Baku rein kommt, wird man erschlagen, zu vergleichen mit Dubai oder Monaco, eine reine Vorzeigestadt, hier stehen die neuesten Autos, alles ist neu und modern. Und auch die Menschen sind schmuckbehängt und in den teuersten Klamotten. Heute machten wir uns auf, die Stadt ein bisschen zu erleben. Was aber nicht ganz einfach war, denn in 5 Tagen ist hier Formel 1 Grand Prix. Viele Bereiche waren schon abgesperrt und unzugänglich. Aber Baku wirkt einladend auf uns und begeistert uns auch und wir fühlen uns richtig wohl. Und wir fallen mal nicht auf, es interessiert sich mal keiner für uns hier. Gegen Abend zog starker Nebel auf, wir hatten richtig Glück, dass wir gestern Abend diese Lightshow der Flame Towers genießen konnten, denn die drei Türme waren jetzt stundenlang im Nebel verschluckt.
Neben den Besichtigungen, nutzen wir die Zeit um zu Entspannen. Baku ist eine Reise wert.
Bild 1: Überall ist auch die aserbaidschanische Flagge vertreten, sehr nationalbewusst.
Bild 2: Musikhalle, sehr futuristisch
Bild 3: aus dem Auto raus, Baku
Bild 4: Klein Venedig. Ja, das gibt es hier auch, die bauen alles nach, wie in Dubai
Bild 5: überwiegend haben die Häuser hier solche prachtvollen Fassaden
Bild 6: die 3 Flame Towers im Hintergrund
Bild 1-3: Uferpromenade in Baku
Bild 4: da Absperrung für Formel 1, eigentlich wollten wir in die Altstadt, hätten jetzt aber kilometerlang an einem Zaun entlang laufen müssen. Leider Pech gehabt
Bild 5: ein neu entstehendes Einkaufszentrum, erinnert irgendwie ein bisschen an Sidney
Bild 6: Riesenrad, wie in London, bei Nacht, dieses steht nicht an der Themse, sondern am Kaspischen Meer.
15.04.19 128.280 km Tag 266 Auf dem weg ins Landesinnere oder
Der Tag, der übel begann und dann dann totales Happy End fand
Heute verließen wir Baku, war wunderschön hier. Wir kamen gerade noch so raus, weil sie jetzt hier schon begonnen hatten, abzusperren für den in 5 Tagen beginnenden Formel 1 Zirkus. Und jetzt wurde es dann doch erstmal unangenehm. Denn schon nach wenigen Kilometern schaute Thomas in den Rückspiegel. Und man konnte die Straße hinter uns vor Rauch nicht mehr sehen. Aus unserem Auspuff qualmte es so sehr, dass man wirklich die 2-spurige Straße nicht mehr sehen konnte. Entsetzen stieg in uns auf. Panik. Erster Gedanke:Motorschaden. Wir fuhren sofort rechts ran. Und als wir standen, hielt schon ein Auto neben uns und der Mann sagte, dass wir ihm folgen sollen, er bringt uns zur Werkstatt. Jetzt wird es merkwürdig. Das Auto qualmte nicht mehr. Auch gab es keinerlei Fehlermeldung und es fühlte sich beim Fahren auch alles normal an. An der Werkstatt angekommen, wussten wir zuerst nicht, was wir tun sollten, denn es war ja erstmal wieder alles normal. Wir speicherten die Koordinaten der Werkstatt und wollten noch mal ein Stück fahren, um zu schauen, was weiter passiert. Nach weiteren 5 min Fahren bei 110 kmh, also immer wenn es heiß wurde, qualmte er wieder, nicht mehr ganz so extrem, aber schon kräftig. Wir fuhren abermals rechts ran und googelten die Situation. Wir prüften den Öldruck, wir prüften die Kühlflüssigkeit und den Druck, wir prüften den Ölstand, alles war normal, weiterhin auch keine Fehlermeldung am Auto selber. So entschlossen wir uns, noch ein paar Kilometer weiter zu fahren. Das Problem trat nicht mehr auf. Parallel hatten wir zwischenzeitlich auch Kontakt mit unserer einheimischen Werkstatt und die Analyse ergab, dass der Motor voraussichtlich nichts hat, sondern, dass der Katalysator in den Regenerationsmodus übergegangen sein könnte und der Kat jetzt freigebrannt wird. Da wir im Iran 5000 km stark schwefelhaltigen Diesel bekamen, erklärten wir uns das dadurch. Die Sache ist aber anders, denn wir haben schon nach der Grenze eine halbe Tankfüllung getankt, um das iranische Benzin und den Schwefel etwas zu verdünnen und gehen z.Zt. davon aus, dass wir in Aserbaidschan schlechteren, mit Wasser versetzen Diesel an einer Markentankstelle bekommen haben. Als wir am anderen morgen unser Auto 5 min im Leerlauf laufen ließen, tropfte eine grüne, wässrige Flüssigkeit aus dem Auspuff. Das starke Qualmen trat nicht mehr auf und nach 5 min im Leerlauf hörte auch das Tropfen der Flüssigkeit auf. Wir sind diesbezüglich aber weiterhin sehr wachsam und halten uns in der Nähe der türkischen und russischen Grenze, Distanz ca. 200 km, auf, denn sollte das Problem größer werden, haben wir ab der Türkei und Russland Versicherungsschutz, dass das Auto ab dort nach Hause gebracht werden kann.
Der Rest des Vormittags verlief folglich unter einer gewissen Anspannung, aber es gab keine weitere Rauchbildung, der Motor lief ganz normal und es gab keine Fehlermeldung.
Zurück zu Aserbaidschan. Nachdem wir Baku verlassen haben, fuhren wir, übrigens auf einer sehr guten Straße ohne Schlaglöcher immer weiter in das Landesinnere, aber es war flach und wenig einladend, langweilig, immer geradeaus, rechts und links konnte man sehen, so weit das Auge reicht, aber alles landwirtschaftlich genutzt. Was man aber wirklich betonen muss, hier gibt es keinerlei Müll an den Straßenrändern, egal, wo man ist und man sieht immer wieder Leute, die am Straßenrand entlang laufen und den Müll aufsammeln, hier ist alles richtig sauber. Auch dachten wir jetzt, dass das alles wieder ärmlicher wird, nachdem wir Baku verlassen haben, das war nicht der Fall, alle Häuser sahen relativ neu aus, sauber und gut gepflegt. Laut vorheriger Recherche sollte das eins der ärmsten Länder sein und als wir uns dann mit Google beschäftigten, stellten wir fest, dass Aserbaidschan seit den letzten 5 Jahren einen Aufschwung erlebt, aufgrund der Ölvorkommen und hier alles extrem modernisiert wurde. Das ärmliche, russische, was wir erwartet haben, sieht man noch ab und zu in Form von Bussen und den einen oder anderen Lada, der hier noch rum fährt, aber überwiegend ist es hier schon so wie bei uns. Unsere Idee, so mitten im Land nochmal einen schönen Platz zu finden zum Übernachten, ging so aus, dass wir auf einmal, weil es irgendwie rechts und links nichts Einladenendes gab, ohne es gewollt zu haben gegen 18h vor der Grenze Aserbaidschan-Georgien standen.
Eine lustige Geschichte haben wir noch, als es hieß, wir fahren nach Aserbaidschan, wurde gesagt, das sind die schlechtesten Straßen überhaupt, Schlaglochpisten. Die 900 km lange von uns gefahrene Strecke (auch ab von den Hauptstraßen) in Aserbaidschan, hatte genau ein einziges Schlagloch, Und genau das haben wir mitgenommen, es ist aber zum Glück nichts passiert.
Wir wollen eigentlich nicht mehr abends Grenzen passieren, da die Prozedur oft Stunden dauern kann und wir dann im Dunkeln nicht mehr in einem neuen Land fahren wollen. Und so sagte Thomas, wir schauen einfach mal, wie die Grenze aussieht und dann fahren wir morgen früh drüber. Auf einmal standen wir so, dass wir nicht mehr zurück konnten nach hinten und vorne war keine Möglichkeit mehr zu drehen. Jetzt mussten wir die Grenze doch ungewollt heute schon passieren. Jetzt beginnt der positive Teil des Tages. Der eigentliche Grenzübergang von Aserbaidschan nach Georgien dauerte, wenn es hoch kommt 30 min. Alles waren superfreundlich, sei es auf der einen oder anderen Seite. Das Auto wurde von beiden Seiten nur absolut oberflächlich (und eher der Neugier geschuldet, weil man solchen Autos hier kaum kennt) begutachtet. Ganz besonders schnell war Georgien, in 10 min waren wir drin. Da für Georgien die grüne Versicherungskarte nicht ausreicht und man eine Autohaftpflichtversicherung abschließen muss, was bei jeder Bank geht, fragte Thomas den sehr netten, englischsprechenden georgischen Zöllner, wo er sie denn abschließen würde. Er verwies uns an einen kleinen Holzcontainer, ca. 1km nach der Grenze. Gesagt, getan, 5 min später hatten wir unsere Versicherung für 15 Tage, 30 Lari (10€). Und jetzt sofort im Anschluss die Frage, wo man hier eine georgische Simkarte bekommt. Dann nahm mich der an der Tür stehende Polizist an die Hand und führte mich ganze 10m weiter, dort in dem Laden gab es Lebensmittel, Getränke und auch Simkarten. Die Karte selber kostete 10 Lari (3€), danach mussten wir an einen einem Geldautomaten ähnlich sehenden Automaten, dort konnte ich die Karte aufladen. Alles ganz easy und schnell, wenn das an alles Grenzen so wäre, es wäre ein Traum.
Da wir etwas brauchten, bis das Internet dann wirklich funktionierte (denn das zuerst verwendete Handy war zu alt für das System, als ich dann die Karte in unser neueres Handy steckte, ging es sofort). Thomas hatte zwischenzeitlich einen riesengroßen und leeren LKW Parkplatz erspäht und da es jetzt langsam zu dämmern begann, entschlossen wir uns, hier zu bleiben. Auch hier wurden wir wieder mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überschüttet, sei es, das Handy zum Laufen zu bringen, sie boten uns die Duschen, die Toiletten an, wir sollten umsonst hier parken. Wir parkten ganz hinten, damit Jerry auch in Ruhe vor dem Auto liegen kann. Später entschlossen wir uns, vorne in dem Restaurant bei den Shops noch essen zu gehen, wir bekamen einen leckeren Salat mit Schafskäse, gegrilltes Lammfleisch und dazu gab es, obwohl gar nicht bestellt (aber echt lecker) Waldmeisterbrause. Für umgerechnet 7€. Danach saßen wir wirklich glücklich und satt vor dem Auto und freuten uns, dass alles so wie am Schnürchen geklappt hat, Juhu, wir sind in Georgien und wir spüren es auch schon. Wir haben im Vorfeld über Georgien nur Positives über Landschaft und Leute gehört und sind richtig neugierig.
Anmerkung: wenn wir Georgien Richtung Norden durchqueren, bis zur russischen Grenze (der einzige Grenzübergang nach Russland) sind es 230 km, wenn wir von hier aus quer fahren, kommen wir nach 400 km am Schwarzen Meer an, größer ist Georgien nicht. Dann schauen wir mal, was der nächste Tag bringt.
Bild 1. aus dem Auto aufgenommen, ein kleines Dorf
Bild 2: so sehen die Häuser hier überwiegend aus, man sieht anhand der Dächer, wie neu das hier alles ist
aus dem Auto geschossene Eindrücke von Seitenstraßen, Bild vergrößern und auf sich wirken lassen
Bild 1: hier sieht man noch mal einen Schwung Ladas, aber die Mehrheit fährt schon moderne Autos, viele Mercedez und SUVs sind hier die Norm
Bild 2: was man immer noch sieht sind diese uralten Busse, die an die Sowjetunion erinnern. Das ist aber auch fast das einzige Relikt
Ups nur noch 30 km bis Georgien...na, dann Augen zu und durch und schwups ungeplant einfach doch noch heute über die Grenze
Grenzübergang Aserbaidschan nach Georgien.
Willkommen in Georgien
Wir wollen eigentlich nicht mehr abends Grenzen passieren, da die Prozedur oft Stunden dauern kann und wir dann im Dunkeln nicht mehr in einem neuen Land fahren wollen. Und so sagte Thomas, wir schauen einfach mal, wie die Grenze aussieht und dann fahren wir morgen früh drüber. Auf einmal standen wir so, dass wir nicht mehr zurück konnten nach hinten und vorne war keine Möglichkeit mehr zu drehen. Jetzt mussten wir die Grenze doch ungewollt heute schon passieren. Jetzt beginnt der positive Teil des Tages. Der eigentliche Grenzübergang von Aserbaidschan nach Georgien dauerte, wenn es hoch kommt 30 min. Alles waren superfreundlich, sei es auf der einen oder anderen Seite. Das Auto wurde von beiden Seiten nur absolut oberflächlich (und eher der Neugier geschuldet, weil man solchen Autos hier kaum kennt) begutachtet. Ganz besonders schnell war Georgien, in 10 min waren wir drin.
41.329745, 45.069795 Red Bridge" Customs Border
Da für Georgien die grüne Versicherungskarte nicht ausreicht und man eine Autohaftpflichtversicherung abschließen muss, was bei jeder Bank geht, fragte Thomas den sehr netten, englischsprechenden georgischen Zöllner, wo er sie denn abschließen würde. Er verwies uns an einen kleinen Holzcontainer, ca. 1km nach der Grenze. Gesagt, getan, 5 min später hatten wir unsere Versicherung für 15 Tage, 30 Lari (10€). Und jetzt sofort im Anschluss die Frage, wo man hier eine georgische Simkarte bekommt. Dann nahm mich der an der Tür stehende Polizist an die Hand und führte mich ganze 10m weiter, dort in dem Laden gab es Lebensmittel, Getränke und auch Simkarten. Die Karte selber kostete 10 Lari (3€), danach mussten wir an einen einem Geldautomaten ähnlich sehenden Automaten, dort konnte ich die Karte aufladen. Alles ganz easy und schnell, wenn das an alles Grenzen so wäre, es wäre ein Traum.
Da wir etwas brauchten, bis das Internet dann wirklich funktionierte (denn das zuerst verwendete Handy war zu alt für das System, als ich dann die Karte in unser neueres Handy steckte, ging es sofort). Thomas hatte zwischenzeitlich einen riesengroßen und leeren LKW Parkplatz erspäht und da es jetzt langsam zu dämmern begann, entschlossen wir uns, hier zu bleiben. Auch hier wurden wir wieder mit Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft überschüttet, sei es, das Handy zum Laufen zu bringen, sie boten uns die Duschen, die Toiletten an, wir sollten umsonst hier parken. Wir parkten ganz hinten, damit Jerry auch in Ruhe vor dem Auto liegen kann. Später entschlossen wir uns, vorne in dem Restaurant bei den Shops noch essen zu gehen, wir bekamen einen leckeren Salat mit Schafskäse, gegrilltes Lammfleisch und dazu gab es, obwohl gar nicht bestellt (aber echt lecker) Waldmeisterbrause. Für umgerechnet 7€. Danach saßen wir wirklich glücklich und satt vor dem Auto und freuten uns, dass alles so wie am Schnürchen geklappt hat, Juhu, wir sind in Georgien und wir spüren es auch schon. Wir haben im Vorfeld über Georgien nur Positives über Landschaft und Leute gehört und sind richtig neugierig.
Anmerkung: wenn wir Georgien Richtung Norden durchqueren, bis zur russischen Grenze (der einzige Grenzübergang nach Russland) sind es 230 km, wenn wir von hier aus quer fahren, kommen wir nach 400 km am Schwarzen Meer an, größer ist Georgien nicht. Dann schauen wir mal, was der nächste Tag bringt.
wieder Mal ein wunderbares Erlebnis von Hilfsbereitschaft. Sie halfen mir dabei, das Handy mit der neuen Simkarte zum Laufen zu bringen und luden uns auf ihren Parkplatz (im Hintergrund) ein. Wasser und Tee wollten sie uns auch anbieten
bestellt hatten wir Schaschlik, bekommen haben wir leckere Lammkoteletts (russisch müssen wir noch üben) und ohne Bestellung kam die Waldmeisterbrause dazu und außerdem waren wir mal wieder das Highlight des Abends für alle anderen Gäste hier, überall hieß es Alemania.
16.04.19 128.739 km Tag 267 Georgien, schaun wir mal!
Nachdem wir uns nochmal herzlichst bedankten bei den Verantwortlichen des Parkplatzes, machten wir uns auf den Weg ins Landesinnere. Wetter.com sagt voraus, dass wir ab morgen für eine Woche jeden Tag Regen haben werden, sodass wir den heutigen, noch halbwegs sonnigen Tag nutzen wollten, Georgien zu entdecken. Wir hielten uns Richtung Westen, Richtung Schwarzem Meer, parallel der armenischen Grenze. Der erste Eindruck haut rein, denn jetzt sehen wir im Hellen, viele verfallene, herunter gekommene, verlassene, sehr sehr ärmliche Häuser, wir fühlen uns in der Zeit um 100 Jahre zurück versetzt. Hühner, Gänse, Kühe, Schweine, alles läuft hier frei auf den Straßen rum. Autos, die schon ins Museum gehören, Straßen, die kurzzeitig geteert, dann überwiegend Schlotter oder Schlammpisten sind, Menschen, die sehr ärmlich wirken. Große Ortsschilder am Straßenrand, aber nur Feldwege (noch nicht mal Schotterpisten) führen dort hin. Auch wir mussten das eine oder andere Mal umdrehen, weil eine auf der Karte gelb gezeichnete Straße abrupt in einer Schlammpiste endete, die 40 km so weiter gegangen wäre. Da wir uns praktisch jetzt festgefahren hatten, in Form von „wie kommen wir zu unserem Ziel, ohne über diese Schlammpisten fahren zu müssen“, fragten wir an einem Taxistand nach, wie wir hier wieder raus kommen. Das Ganze lief auf russisch und nach 2 min Erklärung setzte sich der Taxifahrer in sein Taxi und fuhr ca. 10 km vor uns her, um uns die Abzweigung zu zeigen, um zu unserem Ziel über eine feste Straße zu kommen. Hier ist es mit dem Navi Maps.me oder Google Maps schwierig. Gelbe Straße heißt in Realität nicht unbedingt geteert. Da der Taxifahrer kein Bakschisch von uns nahm, jubelten wir ihm dankbar wenigstens eine deutsche Schokolade unter. Landschaftlich ist es hier aber atemberaubend, alles ist grün und hügelig, einfach, aber wunderschön. Uralte, kleine Dörfchen wie vor 100 Jahren, die Zeit ist hier stehen geblieben. Auch wenn der Text oben etwas negativ erscheinen mag, es ist wirklich ein beeindruckend schönes Land. Gegenüber dem eintönigen Aserbaidschan ist das hier ein absoluter Hammer. Gegen Abend wurde das Wetter erheblich schlechter. Wir kommen hier nicht sehr schnell voran, da die Straßen in einem schlechten Zustand sind und wir ab und zu auch umdrehen und zurück fahren mussten, erreichten wir unser eigentliches Ziel, das Zsalka Reservoir, einen Stausee nicht (das wären 172 km gewesen), sondern blieben schon nach 72 km an einem anderen Stausee zum Übernachten. Ja, wir haben für sage und schreibe laut Straßenkarte 72 km, Realität 169 km, 5h gebraucht. Waren aber schöne und interessante 5h.
Bei nicht mehr so schönem Wetter stehen wir zur Zeit einsam und abseits an einem Stausee und machen uns Gedanken, wie wir die nächsten Tage verbringen wollen, Georgien ist richtig wunderschön, sodass wir das eigentlich genießen möchten, uns dafür aber leider kein schönes Wetter geschenkt wird. Oder machen wir morgen einen Abstecher nach Armenien um vielleicht Zeit für besseres Wetter hier zu gewinnen in Georgien. Schauen wir mal, wie es ausgeht.
Landschaft Georgiens
hier dachten wir noch, das ist schlimm mit den Straßen, aber wir wurden ja später eines Besseren belehrt in Armenien, viele georgische Straßen waren aber wirklich in Ordnung, wenn mal schlecht, dann gleich richtig
Bilder aus Georgien
17.04.19 128.908 km Tag 268 Georgien
noch in der Nacht wurden wir durch ein Piepen geweckt und stellten fest, dass unser Reifen, rechts hinten, zwar sehr langsam aber kontinuierlich Luft verlor, ca. 1 bar in 10h, irgendwas ist komisch. Also gruben wir unseren in den USA erworbenen Kompressor aus und pumpten den Reifen wieder auf. Das klappte auch zu Anfang. Als wir 4,5 bar auf dem Reifen hatten, stellte der Kompressor die Arbeit ein und wir wussten nicht warum. Nachdem wir ein paar Dinge ausprobiert hatten, stellten wir fest, dass es an dem Zigarettenanzünder lag, der nicht mehr funktionierte (der Kompressor läuft über den 12V Anschluss des Zigarettenanzünders). Jetzt wollte Thomas es mal wieder genau wissen , wechselte die Stromquelle auf unsere Bordbatterie, die drei 12V Anschlüsse hat und wollte so den Druck des Reifens auf 5 bar erhöhen. Zu dem Zeitpunkt war uns aber noch nicht bekannt, dass die Sicherung vorne raus geflogen ist. Und auch hier ging nach kurzer Zeit nichts mehr, auch diese Anschlüsse funktionierten nicht mehr. Zusätzlich war das Rückschlagventil des Kompressors jetzt kaputt und die Luft strömte jetzt statt in den Reifen wieder raus. Was wir aber bei 4,2 bar anhalten konnten. Jetzt haben wir keine funktionalen 12V Buchsen mehr im Auto, einen Reifen, der Luft verliert, wenn auch gemütlich und einen kaputten Kompressor, den wir aber benötigen, wenn mal was ist und wir sind derzeit in einem Land, indem es nicht unbedingt alles gibt und man nichts mit englisch anzufangen weiß, hier geht wirklich alles nur über russisch und als Zugabe, das Wetter ist sehr schlecht, es ist richtig kalt und es regnet stark. Alles in allem waren das jetzt Voraussetzungen, um einen wunderschönen Tag zu haben. Ok, erstmal Luft auf den Reifen, was sich übrigens auch als etwas schwieriger gestaltete, denn an Tankstellen gibt es hier keine Druckluft, man bekommt, Kaffee, Chips, Süßigkeiten und natürlich Benzin, aber leider findet man dort keinen Druckluftanschluß. Um Luft in die Reifen zu bekommen, muss man sich einen Reifenhändler suchen. Was wir dann auch taten. Nach wenigen Kilometern waren wir auch erfolgreich. Erfolgreich in der Form, dass ich in einer Metzgerei fragte, man dort wieder alles stehen und liegen ließ (man war gerade dabei, eine Kuh zu zerteilen), sich ins Auto setzte und uns so den Weg zu einer Werkstatt zeigte, wir fuhren hinterher. Dort wurde der Reifen aufgepumpt. Und wir bleiben auch 2h dort stehen, der Druck im Reifen veränderte sich nicht mehr. In der Zeit widmeten wir uns unseren nicht mehr funktionierenden 12V Steckern (Peggy, genau jetzt kam Dein whatsapp bezüglich Rasen mähen ;-). Ein Email an Autodoktor Beierlieb von der Firma Dietz ging raus, bezüglich der im 12V Dosen im Innenraum, da nach unserer Recherche alles in Ordnung war, aber die Dosen trotz allem nicht funktionierten. Wir fragten nach, ob es noch irgendwo versteckte Sicherungen gibt, die wir noch nicht gefunden haben. Nach Studieren des Fiathandbuchs stellten wir fest, dass der Zigarettenanzünder eine separate Sicherung im Motorraum hat, die auch durch war, wir aber keinen Ersatz, da dort andere, kleinere Sicherungen verwendet wurden. H. Beierlieb antwortete sehr zügig, wir fanden die Sicherungen für den Innenraum, die auch defekt waren und konnten sie austauschen, für die Sicherung für den Zigarettenanzünder hatten wir keinen Ersatz und mussten sie jetzt irgendwie hier besorgen. Nach 2h, nachdem der Reifen keinen Druckverlust zeigte, machten wir uns auf den Weg in die nächst größere Stadt. Das alles fand bei strömendem Regen statt. Nach diversen Versuchen, gelang es uns dann einen Laden zu finden, in dem wir Sicherungen bekamen. Ausgetauscht, alles ging wieder. Und alles wieder zurück gebaut, da wir vorher ja alles ausgebaut hatten. Tiefes Durchatmen. Jetzt machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Kompressor. Hier war übrigens die Polizei sehr hilfreich, da sie uns zu einem Laden brachte, in dem man Werkzeug und Autozubehör kaufen kann. Dort gab es genau zwei Stück, bei dem einen war das Kabel zu kurz, bei dem anderen der Stecker kaputt. Und so standen wir für einen Augenblick etwas ratlos da und sagten uns, dass wir in Tiflis noch mal schauen, ob wir dort einen Kompressor finden können. Der Reifen verlor nach wie vor keine Luft. Auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz am Stausee sahen wir noch einen Baumarkt und sagten, Versuch macht klug, und sie hatten auch einen Kompressor da, aber nicht mit dem richtigen Anschluss. Und hier hatten wir richtig Glück, hier gab es jemand der perfekt englisch konnte und dieses Reden mit Händen und Füßen bekam mal eine Pause. Lustig, alle Angestellten des Ladens, ca. 10 Leute sammelten sich bei uns und wir hörten im Hintergrund wieder ständig : Allemania.
Nach einigen Telefongesprächen des englischsprachigen Mitarbeiters, wurde uns mitgeteilt, dass ein passendes Gerät morgen um 14h im Laden wäre, es würde jetzt bestellt. Und wir entschieden uns, einen weiteren Tag hier zu bleiben und den Kompressor morgen dort zu kaufen.
Gegen Mittag wurde auch das Wetter wieder besser und wir schauten uns noch ein bisschen die Gegend an, um gegen Spätnachmittag wieder an unserem alten Stellplatz anzukommen. Nach wie vor, kein Druckverlust am Reifen. Nun saßen wir noch ein bisschen vor dem Auto und erholten uns von den doch wirklich nervigen und anstrengenden Vormittag. Die Sprachbarrieren machen das Ganze wirklich nicht einfach.
Ich greife mal vor: Nachts piepste es wieder, der Reifen verlor wieder Luft, anstatt 5 bar, haben wir jetzt nur noch 3,2 bar, es ist wirklich merkwürdig. Und somit liegt wieder ein „wunderschöner“ Tag vor uns, ähnlich wie gestern. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir jetzt nicht mehr suchen müssen, sondern, wissen wo wir hinfahren müssen.
Hier in Georgien sind die Menschen sehr hilfsbereit, wenn auch erstmal sehr zurückhaltend, wir bekommen immer geholfen, aber alles funktioniert mit den einfachsten Mitteln, oft wissen wir nicht, ob sie gerade georgisch oder russisch sprechen, das müssen wir jedesmal erst mühsam raus finden. Man merkt es daran, dass der Google Übersetzer mit der falschen Sprache Mist übersetzt. Das ist sehr mühsam.
18.04.19 128.982 km Tag 268
Ein wunderschöner Tag mit vielen Glücksmomenten
Ganz gegen die Wettervorhersage, strahlte die sonne heute morgen ins Auto. Unser Reifen hatte noch 3,3 bar statt 5,0 bar. Also nochmal zu unserer Einmannwerkstatt, etwas 7 km von hier. Dort angekommen, begrüßte er uns lächelnd. Jetzt haben wir mal den Reifen genauer untersucht und festgestellt, dass ein Nagel drin war. Während Thomas schon einen von unseren beiden mitgeführten Ersatzreifen auspackte, winkte er ab und in nicht mal einer Minute war der Reifen repariert, Nagel raus, so einen Art Korkenzieher rein, irgendeine klebrige braune Knete reingeschoben, den Druck auf 5,0 bar wieder aufgepumpt. In eine dort stehende mit Wasser gefüllte Badewanne gehalten und für gut befunden und Reifen wieder angeschraubt. Das Ganze hat 5 min gedauert. Lustig, in den 5 min haben sich aber weitere Einheimische dazu gesellt, aus Neugier. Einer konnte gebrochen deutsch und sagte, dass das halten und funktionieren wird. Da Thomas sagte, wir haben 2 Ersatzreifen, ob das hier oder woanders gewechselt wird, egal, wir probieren es. Ich greife mal wieder vor: es hält und das trotz der miserablesten Straßen, die wir in unserem Leben je gefahren sind, in Armenien. Schlagloch an Schlagloch. An Schlagloch an Schlagloch über 200 km. Der von uns schon mal befahrene Dempster Highway in Kanada ist dagegen ein Kinderspiel. Jetzt wollten wir uns erkenntlich zeigen und er winkte lächelnd ab und auch mit Nachdruck war es nicht möglich, ihm seine Leistung zu bezahlen. Nach mehreren Minuten Gespräch machten wir uns dann gerührt, weil man mal wieder unkompliziert und selbstlos geholfen bekommen haben und weil wir jetzt der Grund des Problems endlich kannten (der Nagel im auto verursachten diesen langsamen Verlust des Druckes).
Bild 1: der Reparateur
Bild 2: der Nagel
Bild 3: die Verstopfung/ die Dichtmasse, die in das Loch eingeführt wurde
Nachtrag: es hält jetzt schon seit 2000 km
Da der Kompressor ja erst gegen 15h abholbereit sein soll, fuhren wir noch ein bisschen rechts und links von der Hauptstraße herum. Die Sonne strahlte, es war richtig angenehm warm und die satten grünen Wiesen und Hügel, von Rindern und Schafen bevölkert, boten einen idyllischen und einladenden Eindruck. Wir haben uns richtig wohlgefühlt. Georgien macht Laune. Gegen 13 h fuhren wir vor unserem Baumakrt vor, nachdem ich nochmal einen Großeinkauf gemacht hatte, es gibt hier tatsächlich einen Spar, ich war im Himmel, nach der langen Zeit so eine große Auswahl. Die Grundnahrungsmittel kosten hier nur wenige Cent und die Standardsachen ca. die Hälfte zu Deutschland. Der Diesel (nicht bei Spar;-)) liegt bei ca. 0,80€/L. Und zu unserer und besonders Rudis großer Freude gab es hier erstmalig wieder EURO Diesel. Der aber auch teurer war, aber Rudi hat es sich verdient. Wir rangierten auf dem Baumarktparkplatz ein und schon kam die Verkäuferin auf uns zugestürzt, das Päckchen war schon da. Super, jetzt hatten wir 2 Stunden Zeit gewonnen. Da Armenien nur ganze 20 km und 30 min von hier entfernt ist, machten wir uns jetzt direkt mal auf den Weg zur Grenze bei immer noch wirklich wunderbarem Wetter.
Bild 1: uns fiel oft auf, dass fast immer neben der georgischen Fahre die europäische hängt.
Bild 2: ein Waschmittelverkäufer, aber hier sind gleich 5 oder 6 direkt hinter einander
Übergang Georgien zu Armenien
Der georgische Grenzaustritt hat ganze 3 min gedauert. Vorgefahren, Pass, Fahrzeugschein rein gegeben. Wurde in Computer getippt, gestempelt, Auto nur ganz oberflächlich angeschaut ohne rein zu gehen und schon waren wir raus (wir kommen ja bald wieder).
Willkommen in Armenien
landschaftlich gibt es keinen Unterschied zwischen Georgien und Armenien. In den Städten ist Armenien wesentlich ärmer.
wir hielten an, um das Eingangsschild zu Armenien zu fotografieren und wurden sofort von Soldaten gemaßregelt und zum Weiterfahren aufgefordert "no photo!!!"
Wir sind in Armenien
Die armenische Grenze verlief folgendermaßen:
Alle Grenzer waren sehr nachhaltig bestimmend (fast schon arrogant). Aber es ging trotzdem sehr zügig und sachlich zur Sache. Ins Auto rein geschaut, weiter vorfahren, hier musste Susanne aussteigen mit Pass und unsere Wege trennten sich. Jetzt wurde der Passport verlangt, weitere Meter vorfahren. Dann entdeckte er den Hund und wollte die Hundepapiere. In dem Moment kam Susanne wieder zurück, gab ihm die Hundepapiere zum Kopieren und wir wurden zum Scanner geschickt, durch den das Auto gescannt und für ok befunden wurde. Also wieder zurück, die kopierten Hundepapiere abholen, 20€ Zollgebühren bezahlen. Und wir waren fertig. Dann durften wir die Grenze passieren, eigentlich ganz einfach. Direkt im Hof vor der Ausfahrt gab es die notwendige Kfz Versicherung (32€/10 Tage, erscheint etwas teuer, aber dafür ging es hier sehr schnell) und Simkarten (10€/ 2GB). Die Grenze haben wir innerhalb von einer Stunde verlassen, incl. Der notwendige Dinge wie Versicherung, Simkarte und Geld tauschen.
Wenn man jetzt meint, Georgien und Armenien sind gleich, für uns ja erstmal kein Unterschied, zwei kleine Länder, die beieinander liegen, wurden wir erstmal eines besseren belehrt. Z.B. verschlechtertren sich die Straßenverhältnisse, die ja schon in Georgien nicht gut waren, um ein Vielfaches, man kann sagen, Armenien besteht zu 2/3 aus Schlagloch. Auch wurde es noch viel ärmlicher, was Gebäude, Autos und Menschen betrifft. Was in Georgien eindrucksvoll war, wurde hier noch getoppt. Die ersten Kilometer fuhren wir mehr oder weniger mit offenem Mund durch das Land. Es wirkte alles richtig herunter gekommen, Über Georgien sagten wir schon, es wirkt 100 Jahre zurück, hier kann man sagen,eher 200 Jahre. Aber wir suchen ja auch Unterschiede und wollen solche Dinge sehen und erleben, sonst könnten wir ja auch zuhause bleiben. Landschaftlich war es so wie Georgien, grün, hügelig, wirklich schön. Wir entschlossen uns ca. 200km Richtung Süden in das Landesinnere an den See Sewan zu fahren. Was schon fast die Hälfte des Landes ist, Armenien ist noch kleiner als Georgien. Wir fuhren bei nach wie vor schönem Wetter und Sonnenschin durch schöne Landschaft, es machte richtig Spaß. Es waren eigentlich auch angenehme 15°C, aber bei der Auswahl unseres angedachten Stellplatzes, der abseits lag mit einem wunderschönen Ausblick, direkt am Wasser, also das, was ein Camperherz höher schlagen lässt und zudem auch noch gut erreichbar, nicht bedacht, dass er auf 2200 m Höhe liegt und als wir dann gegen späten Nachmittag dort ankamen, hatten sich die +15°C bei nach wie vor schönem Wetter auf sage und schreibe +2°C reduziert. Eine kleine Überraschung gab es noch, hier standen zwei Deutsch aus Erfurt und es ergab sich ein interessanter Smalltalk in unserem warmen Auto. Sie waren auf dem Weg in den Iran und so tauschten wir unsere Erfahrungen mit ihnen aus.
Und außerdem habe ich mich nochmal neu verliebt. Aber so richtig. So dass ich richtig Herzschmerz habe. Und parallel hatten wir aber abends dadurch noch ein Problem.
Denn ein süßer kleiner streunender Hund, aber so zum Knuddeln, so liebevoll, so kuschelig (also das Gegenteil von Jerry) schlenderte die ganze Zeit um mich und um das Auto herum. Sodass Jerry eigentlich gar nicht aus dem Auto konnte und den Hund roch und der roch ihn. Aber man konnte ihn nicht vertreiben, weil er so lieb war. Am nächsten Morgen fiel der Abschied so schwer, er lag direkt vor dem Auto und wartete auf uns. Was dann auch der Grund war, warum wir dann so abrupt aufgebrochen sind, denn wir konnten Jerry nur mit Tricks nach draußen bringen.
Während die Städte alt und herunter gekommen sind, sind die Wiesen, Felder richtig satt, grün und einladened, die Landschaft ist wirklich attraktiv
Bild 2+3: geben leider nicht wieder, wie schlimm die Schlaglöcher hier wirklich waren. Echt extrem.
Bild 4: Hinweisschilder können wir schon lange nicht mehr lesen
Bild 1: Einfahrt in eine Stadt
Bild 2: eine Tankstelle (wir haben in Armenien nicht getankt, war nicht so vertrauenswürdig)
zwei Fotos sind was geworden von diesen alten Autos, wir hatten ein paar mehr, aber die sind alle nichts geworden (Kamera war falsch eingestellt). Diese Art von Autos fährt hier noch in Massen rum.
Ausblick von unserem Übernachtungsplatz
19.04.19 129.224 km Tag 269
Hatten wir gestern noch ein Traumwetter, so hatten wir heute das Gegenteil, es hat den ganzen Tag komplett geregnet, es war teilweise sehr nebelig und soll auch die nächsten 3 Tage genauso bleiben. Also, was tun? Wir haben einen Traumplatz, wir haben alles an Bord, was wir brauchen, um hier auch länger zu verweilen. Allerdings regnet es hier oben nicht, sondern schneit. Wir überlegten eine ganze Zeit lang, aber so richtig Lust, bei den niedrigen Temperaturen hier zu bleiben hatten wir nicht. Und auch für Jerry ist es blöd, da der kleine Schnuckelhund nicht von unserer Seite wich, was Jerry überhaupt nicht akzeptieren und verstehen konnte. Auch hatten wir keine Lust noch weiter bei diesem Wetter weiter ins Land zu fahren, da die Straßenverhältnisse bei diesen Bedingungen wirklich kritisch sind, man kann die Schlaglöcher nicht mehr richtig sehen, die Leute fahren wie die Henker. Auf dem Rückweg kamen wir an 4 Unfällen vorbei, wobei ein Auto am Straßenrand auf dem Dach lag. Die Menschen fahren für diese Straßenverhältnisse viel zu schnell.
Wir entschieden uns schließlich, gemütlich zurück zu fahren, durch Georgien durch, Richtung russischer Grenze. Die russische Grenze liegt auf dem Gipfelbereich eines Gebirges, hinter dem das Wetter wieder besser ist. So fuhren wir bei starkem Regen durch die schöne Landschaft zurück, die man aber so jetzt nicht mehr so gut wahrnehmen konnte wie gestern bei gutem Wetter.
Gegen 13h standen wir wir an der Grenze von Armenien nach Georgien. Dieses Mal kostete das ausreisen aus Armenien nichts und war take it easy. Ich musste wieder aussteigen zur Passportkontrolle, als ich das Gebäude betrat musste ich leider feststellen, dass ca. 40 Leute vor mir waren und das dauerte. Thomas war viel schneller und musste 15min auf mich warten. Kurzer Blick ins Auto, das war es.
Georgien: nur Ausweis gescannt, kurzer Blick ins Auto, weiterfahren. Ziehen wir mal meine Wartezeit ab, wäre das ein Grenzübergang von insgesamt 10 min gewesen. Georgier mögen Europäer, das konnten wir im Vorfeld recherchieren. Die georgische Grenze ist für Europäer kein Problem. Und man sieht auch immer wieder die georgische und die europäische Flagge nebeneinander. Da wir recht früh waren, fuhren wir nicht wieder zu unserem alten Stellplatz am Stausee, sondern fuhren, wie vorher überlegt, Richtung russische Grenze, was jetzt noch 182 km sind, wobei wir aber einmal quer durch Tiflis müssen.
aus dem Auto geschossene Eindrücke von Tiflis, anhalten war nicht so einfach und es regnete stark, die Stadt wirkte nicht so einladend auf uns.
Wir passierten Tiflis, einmal quer durch, ein paar Sehenswürdigkeiten lagen auf dem Weg. Die Stadt selber wirkt sehr ärmlich, überall Plattenbauten. Wir überquerten den Fluß Kura und dann ging es auch schon kontinuierlich hinauf. Genau 100 km vor der Grenze standen rechts kilometerlang LKWs geparkt. Den Sinn haben wir erst später verstanden. Denn 40 km vor der Grenze, wir waren mittlerweile schon auf einer Höhe von 2000m, verstanden wir das System. Die Passstraße ist so schmal, dass LKWs konvoiartig rüber gebracht werden, denn wenn sich entgegenkommende LKWs treffen würden, wäre die Straße zu eng, somit ist immer eine Fahrspur gesperrt. Ob das auch für PKWs gilt, konnten wir nicht wahrnehmen. Wir fuhren eine ganze Zeit, ohne Verkehr zu haben, weder auf unserer noch auf der gegenüber liegenden Seite. Und hier begann mein Albtraum und Thomas hatte Spaß an der Sache. Denn die PKWs überholten die LKWs harakiriartig, Thomas mitten drin. Denn die Passstraße hatte seltenst Platz für 2 Autos nebeneinander. Weiterhin kam erschwerend hinzu, dass wir inzwischen bei 2m Schneehöhe rechts und links an der Straße waren. Es schneite leicht und es gab Tunnel, die waren so groß, dass ein LKW gerade so in der Mitte fahren konnte. Sie waren unbeleuchtet, unbelüftet, ellenlang und es gab Schlaglöcher, dass ein Elefant darin hätte baden können. Thomas sagte, hier findet die natürliche Auslese statt, wer oben ankommt, hat es auch verdient. Wir können 100% bestätigen, dass nicht jeder oben ankam. Denn hier und da standen gedetschte Autos mitten auf der Fahrbahn, um die man auch noch drum herum fahren musste.
Da Thomas hoch konzentriert war, ich auch in dem Moment gar nicht mit ihm reden konnte (ging auch nicht, meine Zähne klapperten), merkten wir auch nicht, wie nah wir schon der Grenze waren. Auch standen kaputte LKWs, die die Steigung des Berges nicht geschafft haben, die auch noch umfahren werden mussten. Es war absoluter Horror, was hier abging. Das resultiert daraus dass die Grenze von der georgischen Seite aus die einzige Grenze nach Russland ist. Es ist wie ein Nadelöhr. Thomas hatte mich auch im Vorfeld gewarnt, dass dieser Tag unser schlimmster wird, wenn wir durch dieses stark frequentierte Nadelöhr müssen. Wir hatten hierfür einen ganzen Tag einkalkuliert. Bewältigt haben wir es in 6 Stunden incl. Grenzübertritt. Vorab, die russische Seite war easy, gut ausgebaute Straße, keine Probleme mehr beim Fahren.
Bild 1: so sieht die Passstraße aus, nicht gerade so vertrauenswürdig
Bild 2: da haben wir uns so ca. 40km durch geschlängelt, die LKWs fuhren auch
Bild 3: hier sieht man die Schneemassen und wie eng es teilweise war.
Gegen 19h kamen wir oben an und standen vor der georgischen Grenze und jetzt stellte sich die Frage, hopp oder top, wollen wir heute noch rüber, oder warten wir bis morgen früh. Es gab die Möglichkeit, hier direkt übernachten zu können. Aber das Schneetreiben nahm zu und der Schnee blieb liegen. Es machte für uns den Eindruck, als wäre heute nicht viel los, und die Chancen für einen relativ schnellen Übergang standen vielleicht gut. Es gibt Berichte im Internet von Leuten, die bis zu 14h in der Schlange standen vor der Grenze. Also entschlossen wir uns, es direkt anzugehen, auch wenn wir nicht wirklich vorbereitet sind.
Und jetzt nochmal sehr ausführlich, wie die Sache genau abgelaufen ist, für Leute, die das lesen und selber eine ähnliche Reise planen. Vor der georgische Seite aus, die letzten 40 km haben es sehr in sich, man braucht sehr lange und es kann auch sein, dass man 1-2 Stunden warten muss, bis man wieder auf den Pass gelassen wird, weil einseitig gesperrt. Die georgische Grenze war wieder mal easy, lediglich der Beifahrer muss das Auto verlassen. Auto und Thomas waren in 3 min durch, ich brauchte wieder mind. 15 min, da ich bestimmt 30 Personen an der Passkontrolle vor mir hatte. Es wurden nur die Dokumente gescannt, gestempelt, Kontrolle selber fand nicht statt. Dafür hatte es der russische Teil dann in sich. Wir durchfuhren nochmal einen dieses Mal sehr gut ausgebauten Tunnel und mussten uns einfädeln in markierte Fahrspuren. Dann standen wir. Vor uns ca. 2x40 Autos auf zwei Spuren. Dann war erstmal Pause. Wir beobachteten, dass ca. alle 10 min 10 Autos weiterfahren durften. Nach ca. einer halben Stunde waren wir dann dran. Man fuhr um eine Kurve und wurde erneut eingewiesen. Jetzt standen wir direkt vor der Grenze. Es waren 7 Kontrollpunkte nebeneinander offen, an denen Autos abgefertigt wurden. Wir beobachteten die vor uns stehenden Autos, die alle sehr zügig und oberflächlich abgefertigt wurden und freuten uns schon. Und nun waren wir dran. Links, Passportkontrolle, Führerschein, Fahrzeugschein, Immigrationskarte (sollte man sich vorher aus dem Internet ausdrucken und ausfüllen). Eine Beamtin begann unsere Daten im Computer einzugeben und behielt die Ausweise ein. Ein weiterer Beamter behielt den Führerschein ein und wir sollten 10m weiter nach vorne fahren und warten. Es würde jemand kommen, dauert 5 min. Sehr höflich, aber da hier jetzt wirklich nur russisch geht und wir noch kein Internet haben, also auch kein Google Übersetzer funktioniert, war das sehr mühsam. Man war hilfsbereit, aber irgendwie auch ratlos, wie man uns vermitteln soll, was jetzt kommt. Dann warten wir ca. eine Stunde, bis ein sehr gut gekleideter, netter, ganz gut englisch sprechender Mann kam und uns aufforderte, ihm zu folgen. Wir wurden in eine separates Gebäude gebracht in ein kleines Büro und dann begann eine Befragung, etwa in der Form, wer seid Ihr, warum seid Ihr hier, wie ist die Route, was macht Ihr beruflich usw. Nach 10 min hatte Thomas keinen Bock mehr und fragte ihn, ob es ein Problem gäbe mit uns, was der Grund für diese Befragung sein. Ich zuckte leicht. Aber der Mann entschuldigte sich und sagte, das ist eine spezielle Grenze, Georgien kontrolliert nichts, deshalb müssen wir da genauer sein und dann noch der Syrienkonflikt. Sehen wir aus wie Syrer, fragte Thomas. Es war ok, jetzt war ich dran mit dem Fragenkatalog. Er hämmerte ca. 20 min einen Text in seinen Computer. Dann erklärte er uns nochmal eindeutig unser Visum, damit es zu keinen Missverständnissen kommt. Wir haben ein Jahresvisum, können so oft ein- und ausreisen wie wir möchten, die Anzahl der Einreisen ist nicht begrenzt. Dürfen aber insgesamt nur 90 Tage in einem Zeitraum von 180 Tagen im Land sein. Nach 180 Tagen späteste Ausreise. Würden man dann wieder einreisen hat man nochmal 90 Tage Aufenthalt innerhalb der nächsten 180 Tage. Da wir die Grenze 4 oder 5 mal passieren werden, mussten wir diese Art des Visums wählen, denn normalerweise hat man nur 2 Einreisen. Nach einer Stunde war die Prozedur beendet, die ganze Sache wurde von einer Kamera in einer Ecke des Raumes aufgenommen. Der Kommissar hatte alle unsere Dokumente abfotografiert in seinem Handy. Er brachte uns zurück an Auto. Jetzt kam noch die Zollabfertigung. Ging aber zur Abwechslung mal schnell, das Formular der Zollerklärung, eine DIN A4 Seite ausgefüllt (unbedingt vorher im Internet ausdrucken und ausfüllen, sonst steht man zweimal in der Schlange). Dann war alles erledigt, wir waren durch. Wir fuhren jetzt die letzten 100m bis außerhalb des Borderbereichs, es war inzwischen nach Mitternacht, die ganze Prozedur hat über 5h gedauert. Ach ja, das Auto wurde nur oberflächlich betrachtet, das eine oder andere Fach geöffnet, Dauer 30 sec. Der Hund wurde vergessen, eigentlich sollte er noch zum Veterinär. Inzwischen hatte der Beamte, der den Führerschein einbehalten gewechselt, Hund war kein Thema mehr. Die Immigrationskarte und Zollbescheinigung unbedingt aufheben, wird bei der Ausreise benötigt. Gekostet hat es nichts. Doch....Nerven.
Allerdings muss man betonen, es war absolut höflich, hilfsbereit abgelaufen, aber mit sehr vielen Wartezeiten.
Wir parkten direkt neben der Grenze auf einem Parkplatz und fielen in die Betten, glücklich, aber auch total erschöpft fielen wir direkt in den Schlaf. .
Als wir morgens weiter fuhren, sahen wir, dass es nach der Grenze sehr viele Parkmöglichkeiten, auch zum Schlafen gibt, allerdings direkt an der Straße.
Willkommen in Russland
20.04.19 129.636 km Tag 270
sind in Russland auf dem Weg Rostow am Don -Wolgograd(Stalingrad)-Astrachan
Gegen 9 Uhr fuhren wir glücklich, weil wir die Grenze ja hinter uns hatten, los Richtung Rostow am Don, hierbei kommen wir zu 150 km an die Krim. Dann geht es weiter bis nach Wolgograd (das frühere Stalingrad), und dann weiter bis Astrachan. Um dort dann, in ein paar Tagen in Kasachstan einzureisen. Insgesamt sind das ca. 1800 km, eine kleine Rundreise durch Russland.
Die ersten Aufgaben, wie immer bestanden darin, russische Rubel zu organisieren und noch eine Simkarte, damit wir wieder online sind. Die erster Versuche am Geldautomaten schlugen fehl. Hier ist alles auf russisch, man kann einfach nicht sehen, was man machen soll. Wir hielten einen Passanten an und gebeten uns zu helfen, es stellte sich heraus, dass der Automat heute keine Verbindung hat. Dann schnappte mich dieser Mann und brachte mich in eine 5 min entfernte Bank. Dort konnte ich Euros in rubel wechseln. Für 500€ bekam ich 35.000 Rubel. Wieder ein Problem weniger. Als ich meinen netten Begleiter fragte, wo ich eine Simkarte bekomme, zeigte er mir ein Einkaufszentrum .Dort bekam ich die Karte mit einem 3 Monatsvertrag, ohne Volumenlimit für 7€ pro Monat. Da wir uns ab jetzt die meiste Zeit und auch noch lange in Russland aufhalten werden, passt das schon. Jetzt war noch Tanken angesagt, wenn auch der Tank noch halbvoll war. Wir suchten eine Tankstelle mit Eurodiesel. Getankt wird hier in folgender Form, man geht in die Tankstelle, bezahlt so viel Benzin, wie man möchte, die Säule wird frei geschaltet, der Betrag ist vorprogrammiert, sollte man sich verschätzen, bekommt man das Geld zurück. Alle Wege erledigt und jetzt sind wir auf dem Weg nach Rostow. Die Straßen sind gut und das Land ist sehr flach, keine Berge weit und breit. Eigentlich sieht es aus wie bei uns zuhause, alles ist modern. Man sieht wirklich nur vereinzelt alte Ladas.
Was uns aber jetzt schon auf den Keks geht: wir sind jetzt schon 200 km gemütlich geradeaus gefahren und wurden mittlerweile 7 mal von der Polizei angehalten, zwecks Kontrolle unserer Dokumente. Bzw. auch Besichtigung des Wohnmobils. Jerry ist total genervt, weil er ja jedesmal einen Maulkorb übergestülpt bekommt.
Was wir bisher sehen, auch hier ist man sehr hilfsbereit, aber sprachlich ist es wirklich problematisch.
Das Wetter wird zunehmend besser, es hat jetzt endlich aufgehört zu regnen, wir haben auch wieder ganze 8 Grad, es wird etwas heller draußen.
Die Lebensmittelgeschäfte lassen eine Sonne im herzen leuchten, es gibt wieder richtiges Brot, sogar dunkles, es gibt Wurst, es gab tatsächlich Radieschen. Dass einen solche Kleinigkeiten so glücklich machen können :-))
21.04.19 129.909 km Tag 271 mit blauem Auge davon gekommen
Die Sonne strahlt...endlich!! Heute wurden es übrigens 20°C. Da wir entlang der großen Straße E50 durch größere Städte kamen, die eigentlich so aussahen, wie bei uns zuhause, die gleichen Autos herum fuhren wie bei uns zuhause, was soviel heißt, hier ist alles so modern wie bei uns und nicht so urig russisch, wie wir eigentlich dachten, änderten wir die Route und fuhren direkt von hier Richtung Wolgograd über kleine Straßen und kleine alte Dörfer. Und hier fanden wir auch das Urige. Flache grüne Landschaft wechselte sich mit kleinen Dörfern ab, sehr schön für das Auge, keinerlei Müll, alles sehr gepflegt, aufgeräumt, nichts wirkte wie vor 100 Jahren. Die kleinen Straßen sind auch in einem super Zustand. Eigentlich war das ein gelungener Tag. Wenn da nicht die Polizeikontrolle gewesen wäre. Thomas hat eine Kurve geschnitten (keinerlei Gegenverkehr) und hat dabei die durchgezogene Mittellinie touchiert. Hätte er das mal besser nicht gemacht, hätten wir eine Stunde weniger Stress gehabt. Die Situation wurde von einer Kamera aufgenommen und am nächsten Kontrollpunkt, wenige Kilometer später, wurden wir raus gewunken und der Spaß begann. Erst wurden alle Papiere verlangt, das Auto untersucht und dann sollte Thomas dem Polizeibeamten in das Gebäude folgen. Hier wurde ihm mitgeteilt, dass er über eine durchgezogene Linie gefahren ist und dass das in Russland ein Vergehen ist, wenn alleine schon der Vorder- oder Hinterreifen die Linie berührt. Da der Beamte nur russisch konnte, malte er das Vergehen auf ein Blatt Papier. Danach wollte der Polizist ein Protokoll schreiben und suggerierte Thomas, dass der Führerschein 3-4 Tage einbehalten wird und ein Schnellgericht die Strafe festlegt, erst danach wird der Führerschein wieder ausgehändigt. Er sollte sich einen Dolmetscher besorgen. Das konnten wir noch raus hören. Der Polizist benutze hier den Google Übersetzer, der aber nur außerhalb des Gebäudes funktionierte. Thomas stellte sich dumm und das Gespräch drehte sich ca. 20 min im Kreis. Als Thomas dann sagte, „bin ich jetzt verhaftet, komme ich jetzt ins Gefängnis?“ (ist extra auf die Straße gegangen und das in den Google Übersetzer eingetippt und dem Polizisten im Gebäude vorgelegt) also die Sache von seiner Seite etwas dramatisierte, winkte der Polizist ab und gab so langsam klein bei. Nach ca. 1h durften wir weiterfahren ohne ein Strafmandat. Allerdings hat das gesessen, wir hatten richtig weiche Knie. Die Sache hätte auch anders ausgehen können. Da mehrere Polizisten in die Sache involviert waren ,glauben wir nicht, dass sie uns einfach Geld aus der Tasche ziehen wollten, sondern, dass das hier wirklich rigoros verfolgt wird. Natürlich sind wir danach absolut geschwindigkeits- bzw. linientreu gefahren und haben den Verkehr nochmal besser beobachtet und festgestellt, dass keiner zum Überholen über eine durchgezogene Linie fuhr.
Ach ja, Thomas verlangte am Anfang einen Beweis und der wurde geliefert anhand eines Fotos.
Wir fuhren nur noch wenige Kilometer und fanden einen Rastplatz und entschlossen uns, es für heute erstmal sein zu lassen, denn das mit der Kontrolle hat schon ein bisschen rein gehauen.
Der Sonnenuntergang in der Steppe hat auch was.
Die Einwohner in dieser Gegend wirken auf uns ganz anders als bisher, mongolisch/ asiatisch auf uns.
Wenngleich der Bußgeldkatalog in Russland eine Geschwindigkeitsüberschreitung nur mit einer kleinen geldstrafe ahnedet, können schwerere Verkehrsverstöße durchaus zu einem Fahrverbot führen. Die Bußgelder in Russland sind jedoch eher neidrig:
Denkmal an die Panzerschlacht um Kalmückien in Elista
jeder Ort hat am Eingang ein Monument
22.04.19 130.343 km Tag 272
Das Wetter ist gut, blauer Himmel, Sonne, 20°C. Wir fuhren heute morgen nochmal 20 km zurück, um die Stadt Elista zu besichtigen, was sich auch wirklich belohnt hat. Die Bilder unten sprechen für sich.
Die Menschen sehen hier asiatisch aus. Elista, die Republikhauptstadt von Kalmückien im äußersten Südosten des europäischen Russlands. Die Kalmücken sind eine mongolisches Volk, das im frühen 17. Jahrhundert in das untere Wolgagebiet kam und sich ansiedelte. Sie sind das einzige mehrheitlich buddhistische Volk in Europa. Und das sieht man deutlich in Elista. Überall findet man buddhistische Tempel, Pagoden und Buddhas.
Im Hintergrund sind überall buddhistische Klänge zu hören. Die Stadt strahlt etwas Besonderes aus.
Das ist das erste Mal in unserem Leben, dass wir mit dem Buddhismus so intensiv und vor allem von jetzt auf gleich in Berührung kamen und es stimmt uns irgendwie positiv nachdenklich.
Danach ging es weiter Richtung Wolgograd/ Stalingrad. Die Landschaft blieb flach, die Straße war gut, wir hatten eine angenehme Fahrt und machten viele Pausen. Auf dem Weg von Elista nach Wolgograd spielte sich vor über 70 Jahren der Russland Feldzug des 2. Weltkriegs statt. Überall sind Denkmäler, Erinnerungen, Grabsteine, die an diese schreckliche Zeit erinnern, als die Deutschen in Russland waren. Gegen 16h erreichten wir Wolgograd, das Auto fahren hier in der Stadt (1 Mio Einwohner) war sehr anstrengend. Wir besichtigen die „Mutter Russlands“ eine riesengroße Statue, die über der Stadt steht und das Pawlow Haus, ein zerbombtes Haus, das noch als Mahnmal hier steht. Danach überquerten wir die Wolga, gleich links am Ufer hatten wir einen tollen Übernachtungsplatz in den Sanddünen. Da es immer noch angenehm warm war, saßen wir noch lange vor dem Auto. Die Geschichte des 2. Weltkriegs ist allgegenwärtig, weil wir im Grunde genau dort standen, wo früher das Schlachtfeld war.
Geplant für morgen: leider erstmal mal den langen verkehrsreichen Weg aus der Stadt heraus, dann die Wolga entlang Richtung Astrachon, um morgen oder übermorgen Russland erstmal wieder zu verlassen und für uns ein neues Türchen aufzustoßen, nämlich Kasachstan. Das, was wir bisher von Russland gesehen haben: gute Straßen, alles flach, viel geradeaus, Wiesen, alles grün, die Menschen sind sehr zurückhaltend, wir werden eigentlich kaum beachtet, aber wenn man auf sie zu geht, dauert es einen Augenblick und dann sind sie hilfsbereit. Sprachlich ist es nach wie vor eine Herausforderung und führt auch das eine oder andere Mal zu Missverständnissen, auch beim Einkaufen im Supermarkt, weil man nichts wirklich erkennen kann. Die großen Städte sehen aus wie in Deutschland, nichts ist zurück geblieben, die Dörfer sind ein Augenschmaus. Die 2000km in unserem ersten Teil Russlands haben uns sehr gut gefallen und wir sind neugierig, wenn wir später die Mongolei verlassen und dann komplett von Ost nach West durch das russische Territorium fahren.
Jede 2. Tankstelle hat Eurodiesel, der Preis liegt bei umgerechn. 0,64 €/L, das Preisniveau für Lebensmittel liegt ungefährt bei 1/3 niedriger als in Deutschland.
Bisher durften wir hier auf den Straßen nicht schneller als 90kmh fahren, daher braucht man für 400km oft einen ganzen Tag. Allerdings sind wir auch oft mal kleinere Straßen gefahren, da wir auch was sehen wollen und nicht nur Landstraße.
Jetzt sind es noch 300km bis zur kasachischen Grenze hinter Astrachon. Das Navi sagt 5h.
Entweder schlafen wir direkt vor der Grenze, oder wir atmen heute Abend schon kasachische Luft.
Buddhistischer Tempel, Zolotaya Obitel´Buddy Skah´Yamini in Elista. Hat uns in seinen Bann gezogen
das erste Mal in meinem Leben, dass ich Gebetsmühlen berühre, bzw. drehe.
ein weiteres buddhistisches Wahrzeichen, überall hängen die bunten Fahnen und die Gläubigen laufen um das Wahrzeichen herum und drehen dabei eine Gebetsmühle
Pamyatnik - Pagode of Seven Days, mitten in der Stadt Elista. Es wirkt faszinierend auf uns, es läuft im Hintergrund leise Musik.
Überbleibsel von 1943. Dieses Gebäude steht direkt am Ufer der Wolga und war lange umkämpft. Jetzt wird es als Mahnmal erhalten.
das Pawlow Haus, Reste davon wurden erhalten und dienen ebenfalls als Mahnmal. Benannt nach dem Offizier Pawlow, der dieses Haus lange versuchte zu verteidigen.
die Mutter ist riesengroß und überragt alles
Mutter Russland, wacht über Wolgograd
auf dem Mamajew- Hügel im südrussischen Wolgograd ist eine Kolossalstatue, zum Gedenken an den Sieg der sowjetischen Streitkräfte im großen vaterländischen Krieg errichtet wurde.
Unser Blick auf Wolgograd/ Волгоград/Stalingrad von unserem Übernachtungsplatz an der Wolga
23.04.19 130.682 km Tag 273
wie schon erwähnt, geht es heute Richtung Kasachstan. Trotz zügigen Fahrens entlang der Wolga kamen wir verhältnismäßig spät kurz vor der Grenze an, 90kmh ist die Geschwindigkeitsbegrenzung auf den Straßen, aber man kommt irgendwie nicht voran. Heute hatten wir nur eine einzige Kontrolle. Und laut IOverlander hatten wir einen Übernachtungsplatz 5 km vor der Grenze direkt an der Wolga, den wir auch ansteuerten. Der Feldweg dorthin wurde immer sandiger und die Fischer, bei denen wir schlafen wollten, hatten Hunde, so dass wir, wenn wir geblieben wären, ein Problem mit Jerry bekommen hätten. Wir entschieden uns, doch heute noch über die Grenze zu fahren und direkt dahinter zu übernachten. Normalerweise beschreiben wir die Grenzübertritte sehr ausführlich. Aber heute nicht nötig, denn man fährt rein, es gibt nur ein Häuschen, es ist eine sehr kleine, wenig frequentierte Grenze, gibt Fahrzeugschein, Immigrationskarte und Reisepass ab. Dauert 3-4 Minuten, man bekommt alles wieder, kurzer Blick ins Auto und man ist durch. Russische Seite insgesamt 10 min mit guter Stimmung und viel Lachen. Überfreundliche, lachende Grenzbeamte. Eigentlich hatten wir Spaß alle, so kann es auch gehen.
Der Rest des Tages kommt im Blog Kasachstan – Grenzübertritt Kasachstan
46°33'16.8"N 48°46'09.0"E
so sind die russischen Straßen (die kasachischen kommen ja bald). Steppe, man blickt in jede Richtung so weit das Auge reicht. Was hier an Straße noch richtig gut aussieht und an Wiesen richtig grün, wird sich bald ändern in Kasachstan wie wir leider feststellen mussten.
kurz vor der russischen Grenze mussten wir eine Pontonbrücke überqueren. Alles was über 4t ist, muss einen Umweg von 2x30 km flußaufwärts fahren. Das hat ganz schlimm geschwankt, die Platten bewegen sich, man muss sehr aufpassen, da auch scharfkantige Teile nach oben stehen zwischen den Platten.